Ich: "Hallo, du Schöne."
Spiegelbild: "Willst du mich verarschen?"
Manchmal gehen mir diese ganzen "Tschaka-Bum-Hurra" Workshops und Seminare mächtig auf die Nerven. Ich will mich und andere nämlich nicht nur lieben und wertschätzen, nicht nur geliebt und wertgeschätzt werden wenn man wunderbar, toll, Leistung bringend, strahlend durch die Welt und das Leben rennt. Im Gegenteil... oder besser: sowohl als auch. Ich will in den Spiegel schauen mit verheultem Gesicht, aufgequollenen Augen, mit mieser Laune, ungerecht seiend, mit Fettpölsterchen um der Hüfte und mit Nullbock auf Job und Tralala und mein spiegelndes und sonstiges Gegenüber soll mich auch und gerade dann lächelnd und liebevoll wohlwollend umfangen.
Durch dieses ganze TschakaBumGedöhns geht uns etwas ganz Wesentliches verloren: Der Blick auf alle Seiten, auf all die widersprüchlichen, dunklen und bunten Gewässer und modrigen Tümpel, die eben auch und gerade ein menschliches Wesen ausmachen. Wir blenden da etwas ganz Zentrales aus, sowohl im Schauen nach außen, als auch im Blick nach innen. Es ist ein Verlust, den wir erst nach einer langen Weile schmerzhaft spüren werden, sowohl als Einzelperson, aber auch in gesellschaftlichen Kontexten.
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