"Unsere Narben haben die Angewohnheit uns daran zu
erinnern, dass die Vergangenheit Realität war!" (Hannibal Lecter)
Die Wahrnehmung dessen, was ich als Realität bezeichne, wird
im Gehirn konstruiert.
In meiner Welt: Eine Narbe am Körper oder in der Seele bleibt
eine Narbe. Meine Wahrnehmung derselben jedoch (und damit der ganze
Rattenschwanz an Bedeutungs-, Kontext-, Einordnungs-, Bewertungs- und
Aufmerksamkeitsbezügen, etc.) variiert. Die Art und Weise und worauf ich den Fokus
meiner Wahrnehmung richte, und welchen Gefühlen ich dabei Raum gebe, kann ich
steuern.
Therapie ist unterm Strich eigentlich nichts anderes als die
eigene Wahrnehmung neu zu kalibrieren, deren Variationsbreite und -tiefe zu
erweitern und der schmerzenden Willkür der Erinnerungen durch Selbstermächtigung
Grenzen zu setzen. Selbstermächtigung in diesem Sinne bedeutet, dass du die
Macht hast, und dir diese auch (wieder) aneignest, selbst darüber zu bestimmen,
welchen Einfluss und welche Bedeutung du deinen Narben zugestehst.
Narben verschwinden nicht. Doch du kannst entscheiden, ob
sie nässen, jucken, aufbrechen oder ein eingebundener Teil deiner wunderbaren
und einzigartigen Persönlichkeit sind.
Kein Spaziergang.
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