Was mich manchmal traurig macht, ist die Tatsache, dass so schnell von "Liebe", "Glück", "Hingabe" und ähnlichem gesprochen wird und bevor ich noch fertig bin mit tanzendem Mitglücken, ist schon wieder alles vorbei und ich hab ein heulendes Elend vor mir sitzen.
Ich stehe und staune immer wieder über die Schnelllebigkeit von Beziehungen. Da wird das Gegenüber in einem Affenzahn zur Projektionsfläche der eigenen inneren Bilder und Fantasien bezüglich eines "perfekten" Partners. Wenn man dann nach einem kurzen Weilchen festzustellen meint, dass der andere nicht in diesen Rahmen passt, dann zerdeppert man alles, Bild, Rahmen, Gegenüber... und letztendlich sich selbst.. Und haut ab. Innerlich und im Außen.
Mir ist das alles zu hastig, da ist mir zu wenig Raum für Geben und Nehmen, für Wachstum, für Sanftmut, für den anderen in seiner Vielschichtigkeit wahrnehmen, für Verzeihen, für Reflexion und liebevolle Geduld. Das hat auch nix mit der angeblichen Besonderheit von bestimmten Beziehungsformen zu tun.
Nenene, Du stehst Dir selbst im Weg rum, weil Du den anderen so perfekt willst, wie die Ware aus dem Geschäft: immerhin bezahltest Du, nach Deinem Dafürhalten, ja einen stattlichen Preis.
Ich spreche damit weder Dir, noch dir, noch Ihnen, noch anderen das subjektiv wirklich empfundene Leiden an einer gescheiterten Beziehung ab. Im Gegenteil, Ent- Täuschung tut weh, es muss schweineweh tun. Ich nehme gerne in den Arm und tröste und bin ganz da. Für eine Weile.
Aber, ohne inne zu halten und die eigenen Vorstellungen, Motivationen, den eigenen Anteil an diesem Leid ehrlich sich anzuschauen, wird sich auch in Deiner nächsten und nächsten und nächsten Beziehung nichts ändern, weil: Da ist kein perfekter Partner, wartend in der Zukunft. Da ist kein Prinz, kein Held, kein märchenhafter Frauenversteher. Da sind einfach nur Menschen mit Wünschen, Sehnsüchten, Wirrungen und Irrungen, genauso wie Du.
Soll sich in Zukunft Beziehung anders gestalten für Dich, dann musst Du bei/in Dir etwas ändern, etwas ganz Grundlegendes.
... Und darüber können wir gerne real, bei Kaffee, Kuchen, Weinchen und Eierlikör plaudern und streiten.
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