Wir leben in einer sexualisierten Gesellschaft, in der das authentische Sprechen und die Reflektion über die eigene Sexualität mir immer verkrampfter erscheinen. Da wird mit leeren Worthülsen und nichtssagend schönklingenden Metaphern um sich geschmissen und es braucht Zeit, um sich durch diesen Wulst von aufgesetzten Schwubbeleien hindurch zu arbeiten um dann endlich zum EigentlichEigenen vorzudringen.
Ja, auch früher war es verkrampft, jedoch ist der heutige Widerspruch zwischen einem "öffentlichen" scheinbar zügel- und tabulosem Gezeige und Gebabbel über Sexualität, Sinnlichkeit, Erotik, Neigung, etc. und deren Konsum auf der einen Seite und der Sprachlosigkeit innerhalb des Persönlichen extrem. Zumindest fällt es mir in der täglichen Arbeit häufiger auf. Platt ausgedrückt: Je mehr Sex konsumiert wird, umso sprachloser (im weitesten Sinne, also auch das körperlichsprachliche umfassend) erscheinen mir die Gegenüber.
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