„Frau Müller, bringt
Therapie eigentlich was?“
„So pauschal kann ich darauf nicht antworten. Die Arbeit mit
mir bringt auf alle Fälle was: Klarheit, Ziele, Wohlbefinden... und, viel
wichtiger, wieder einen liebevollen Blick in den Spiegel. Der Weg dahin ist
manchmal nicht einfach und mit viel Tränen und Schmerz verbunden. Aber, es
lohnt sich. Unterm Strich.“
„Was gehört dazu, ein guter Therapeut zu sein?“
„Gut? Therapeut? Sie sind aber heute ein bissl sehr
oberflächlich. Das könnte ich, wenn überhaupt, nur in Bezug auf eine konkrete
Person/Situation beantworten und falls wir uns im Vorfeld auf das Objekt der
Bezogenheit des Begriffes "gut" einigen könnten.“
„Was macht Sie also persönlich zu einer guten Therapeutin?“
„Ich kann in diesem Kontext nichts mit dem Adjektiv „gut“
anfangen. Aber, ich weiß, was Sie meinen bzw. worauf Sie hinaus wollen. Eine
für mich wesentliche Voraussetzung in all dem ist: Die unbedingte Liebe zu sich
und zu allen Menschen. Die Betonung liegt hier auf „unbedingt“ in reinem
Wortsinne, Liebe, Zugeneigtsein, Achtung, Wohlwollen ohne Bedingungen. Den
Begriff der „Liebe“ füllt übrigens ansonsten eh jeder für sich selbst.“
"Was bieten Sie Ihren Klienten an?"
"Neben fachlicher Kompetenz, die ja selbstverständlich
ist, vor allem Zeit und ungeteilte Aufmerksamkeit. Achtung und Respekt vor der
Einzigartigkeit meines Gegenübers. Und das Wissen und das tiefe Vertrauen in
die Selbstheilungskräfte dieses Menschen. Alles da, alle Möglichkeiten schon
vorhanden, nur ab und an ein wenig verschüttet und verwurschtelt. Ich begleite
beim Sortieren und Ausmisten und bei der Schärfung des Blickes. Nicht mehr und
nicht weniger."
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