Arbeits- und Diskussionsblog



„Jeder Mensch hat das Recht zwischen einer Vielfalt von gleichwertigen Lebens- und Beziehungsmodellen frei und eigenverantwortlich für sich wählen zu können.
Aus dieser Wahl dürfen weder ihm noch einem anderen Menschen gravierende psychische, soziale, gesellschaftliche, wirtschaftliche oder sonstige Vor- oder Nachteile entstehen."




Und dann? Wenn das Nein abgeschmettert, überrollt, gnadenlos zerfetzt wurde?

Du trägst es mit dir rum, dieses geschredderte Nein. Ein Leben lang. Es breitet sich aus in dir und letztendlich vergiftet es das Ja zu dir selbst. Wie eine Säure frisst es sich durch all deine kommenden Beziehungen zu anderen Menschen und zersplittert jeden Spiegel. Wie kann man darüber sprechen? Wer spricht denn da? Wer hört zu? Wer hört denn da wem zu? Dünnes Eis auf allen Seiten. Doch einbrechen, verzweifelt strampeln, ertrinken, tust immer nur wieder du.


Meine Erfahrung aus der therapeutischen Arbeit: Die Betroffenen wissen am besten, jede und jeder ganz individuell, was sie wann, wo und wie brauchen und wie sie wollen, dass man ihnen begegnet. Wir müssten ihnen nur zuhören. Geben wir ihnen Zeit, Raum und Aufmerksamkeit, damit sie sich äußern können und richten wir unsere Wegweiser nach ihren Wünschen und Vorstellungen.

Und das nicht nur im privaten oder therapeutischen Umfeld, sondern auch endlich auf gesellschaftspolitischer Ebene. Ich weiß nicht, an wie vielen sogenannten "runden Tischen" ich mit sogenannten Experten schon in meinem Leben saß. Alles für die Katz, denn die, die da eigentlich sitzen müssten, weil sie die einzigen wirklichen Experten zu diesem Thema sind, die hatte man nicht eingeladen. Manchmal könnt ich nur noch kotzen über diesen andauernden Zustand der Ignoranz.


"Zeig mir, wie man schwimmt. Denn du kannst schwimmen. Auch wenn du es vielleicht vergessen hast. Du kannst es. Sonst wärst du nicht hier bei mir."


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