Wie hungrig muss die kindliche Seele damals geblieben sein,
wenn der erwachsene Mensch sich schon mit ein paar spärlich
verteilten Häppchen einer doch selbstverständlichen,
mitmenschlichen Aufmerksamkeit anscheinend gesättigt fühlt.
Er, der erwachsene Mensch, verwechselt das Selbstverständliche
dann gerne mit der romantisch verklärten Liebe.
Das Erwachen ist schmerzvoll.
Die innere Leere frisst sich heimtückisch durchs Gemüt.
Der Hunger durchbricht schreiend jedwede Verlogenheit.
Wenn wir uns in das Szenario des „Inneren Kindes“ begeben,
dann gibt es nur dich und das Kind.
Die Sättigung des hungrigen Kindes in dir, kann nicht von
außen erfolgen. Dieser Zug ist abgefahren.
Nur du! kannst dein inneres Kind nährend in einen behütenden
Schlaf wiegen. Alles andere ist Illusion.
Diese Erkenntnis tut weh. Dir und dem Kind.
Heilung? Nein. Versöhnung? Ja.
Die Narben bleiben. Die Sehnsucht wird sich niemals gänzlich
auflösen.
Doch du, als erwachsener Mensch, kannst lernen aus dem aufgezwungenen
Drama auszusteigen, es wohlwollend von außen zu betrachten und dann dein Leben
in eigener Regie weiter selbst zu gestalten.
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