Wenn ich alles bedenke, alle Für und Wider und Warums -> dann kann ich verzeihen. Doch da bleibt ab und an dieser Rest, für den es keine Entschuldigung und kein Verstehen in meiner Welt gibt. Dieser Rest verlangt nach Vergebung und diese finde ich manchmal nicht in mir."
Vom Kopf verlangt Vergebung für mich eine Abstraktion von der eigenen bezüglichen Emotionalität. Wenn die Betroffenheit mit all ihren Zutaten sich auflösen würde.
Gleichzeitig gilt aber auch, dass sich die Rationalität verabschiedet hätte und da so ganz ohne Verständnis und Erklärung nur Liebe und ein Wohlwollen wäre.
Also beides weg: Bezügliche Emotionalität und denkendes Analysieren, Argumentieren, Aufrechnen... .
Was bleibt denn dann, was ist das denn dann, was sich da auftut?
Wenn ich nach einer Gefühlsspur, einer Ahnung dazu in mir suche, dann denke ich an die Monate des Sterbens meiner Mutter, als alles hoch gekocht, durchgekaut, geschrien, geweint, getobt, ausgekotzt war. Alles gesagt, alles getan und plötzlich, wie nach einem Sturm, gab es Momente der Ruhe zwischen uns, eine ganz tiefe Ruhe und eine bedingungslosen Nähe. Ja, so könnte es sich anfühlen, das Vergeben.
Gibt es für Euch einen Unterschied zwischen Vergebung und Verzeihen?
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