Arbeits- und Diskussionsblog



„Jeder Mensch hat das Recht zwischen einer Vielfalt von gleichwertigen Lebens- und Beziehungsmodellen frei und eigenverantwortlich für sich wählen zu können.
Aus dieser Wahl dürfen weder ihm noch einem anderen Menschen gravierende psychische, soziale, gesellschaftliche, wirtschaftliche oder sonstige Vor- oder Nachteile entstehen."





Alles in der therapeutischen Arbeit benötigt seine eigene Zeit.
Muster, die sich über Jahre oder Jahrzehnte verfestigt haben, legt niemand grundlegend innerhalb von zwei, drei Stunden ab. Zumal diese Muster, in ihrer Ursprünglichkeit ja meistens sehr sinnig waren und Überleben ermöglichten und somit positive Erfahrungswerte lieferten, die wiederum das jeweilige Muster durch Erinnerungen und Kopplungen stabilisierten und verfestigten. So eingefahrene und in der Vergangenheit positiv besetzte Denk- und Handlungsmuster sind hartnäckig, auch wenn sie in der Gegenwart zum Leiden führen. Ihre Veränderung ist mit Angst besetzt und jeder konkrete Schritt heraus furchteinflößend. Es verlangt viel Geduld und Achtsamkeit, manchmal auch einige Umwege, um ihnen den heutigen Stellenwert zuzugestehen und sie abzulegen bzw. zu wandeln. Daneben gibt es jedoch auch Muster, die stehen quasi in den Startlöchern zur Transformation und warten nur auf den befreienden Anstoß. Das sind diejenigen, die bis ins Unterbewusstsein hinein mittlerweile als störend, hemmend, überholt, leidensfördernd, überflüssig, etc. empfunden werden. Der Zeitaufwand ist hier wesentlich geringer, der Achtsamkeitsfaktor jedoch gleich hoch. Diese Unterschiede zu erkennen, sichtbar zu machen und dementsprechend flexibel damit zu arbeiten – das ist eine meiner Aufgaben.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen